Frau Prof. Dr. Katharina Gelbrich von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig ist die nächste Nominierte für den Michael-Schuhen-Preis, die wir in dieser Reihe vorstellen.
In ihrer Studie „Herausforderungen für das Verbraucherschutzrecht durch Konsumveränderungen (im digitalen Bereich)“ analysiert sie, wie technische Innovationen und veränderte Konsummuster das Bild vom „durchschnittlich informierten Verbraucher“ ins Wanken bringen und welche Folgen dies für den rechtlichen Verbraucherschutz hat.
Ihre zentrale These: Das klassische Verbraucherleitbild greift aufgrund der veränderten Konsumformen zu kurz. Online-Plattformen, Prosumer-Modelle, KI-Agenten und die zunehmende Unterlegenheit kleinerer Unternehmen verändern den Markt – und lassen das aktuelle Verbraucherrecht an seine Grenzen stoßen. Der Gesetzgeber reagiert mit einer zunehmenden Ausdifferenzierung des Verbraucherbegriffs. Dies erschwert aber die Rechtsanwendung.
👉 Am Ende bleibt die Frage: Wer soll eigentlich geschützt werden und wie sieht er heute aus der „Durchschnittsverbraucher“?
✅ Kernpunkte der Untersuchung:
- Analyse aktueller rechtlicher Ausdifferenzierungen im Verbraucherbegriff (z. B. Kleinunternehmen als Verbraucher, Nutzer als Verbraucher)
- Diskussion neuer Konsumrollen wie Prosumer oder KI-gestützte Entscheidungsprozesse
- Verknüpfung verhaltenswissenschaftlicher und rechtswissenschaftlicher Perspektiven
- Vorschlag von Anpassungen im Verbraucherleitbild und alternativer Verbraucherbegriffe
🤔 Was bedeutet das für die Praxis?
Gesetzgeber und Verbraucherpolitik stehen vor der Herausforderung, Verbraucherschutz in der veränderten Konsumwelt neu zu denken und entsprechende Anpassungen vorzunehmen.
Bildquelle: ChatGPT
