Frau Anja von Bosse von der Universität der Bundeswehr München ist die nächste Nominierte für den Michael-Schuhen-Preis, die wir in dieser Reihe vorstellen.
Sie widmet sich in ihrem Forschungsprojekt Apps, mit denen wir per Augmented Reality (AR) schon vor der Kaufentscheidung antizipieren können, wie sich ein Produkt oder ein Design in unserem Zuhause anfühlt.
Anja von Bosse stellt sich dabei die Frage: Macht AR unsere Konsumentscheidung besser (weil wir ja das Ergebnis schon sehen können) – oder lenkt sie uns von rationalen Kriterien ab (weil wir uns zum Beispiel zu sehr auf das Spielerische konzentrieren)?
Ihre Ergebnisse zeigen, AR-gestützte Produktauswahl (am Beispiel einer Wandfarben-App) macht nicht nur mehr Spaß, sie erhöht auch Kreativität und Entscheidungsfreude. Nutzer:innen trauen sich, mutigere Farben auszuwählen – und erinnern sich sogar Wochen später noch positiv daran.
Aber die Studie zeigt auch Risiken: Preis, Qualität und Produktinfos treten bei der Entscheidung in den Hintergrund. Gefühle können überlegte Bewertungskriterien überlagern. Und dabei zu unüberlegten Entscheidungen führen.
✅ Kernpunkte der Studie:
• AR vs. Non-AR Vergleich
• Signifikant mehr Freude, Mut und Kreativität bei AR
• Gleichzeitig: weniger Beachtung von Preis und Qualität
• Viele können sich sogar den kompletten Kaufprozess über AR vorstellen
🤔 Was heißt das für die Praxis?
AR kann die Verbraucherkompetenz stärken, wenn sie richtig eingesetzt wird. Anbieter und Verbraucherschutz müssen gemeinsam sicherstellen, dass AR nicht zur Spielerei ohne Substanz wird. Klare Informationen, transparente Standards und digitale Aufklärung sind jetzt gefragt.
Bildquelle: ChatGPT
