Was bewegt Menschen dazu, ihre gewohnten Konsummuster zu hinterfragen – Produkte gemeinsam zu nutzen statt allein zu besitzen oder defekte Dinge zu reparieren, statt sie zu entsorgen? Diesen Fragen geht Carina Hermandi von der Hochschule Ruhr West nach. Sie ist die nächste Nominierte für den Michael-Schuhen-Preis, die wir hier vorstellen.
Gemeinsam mit Wolfgang Irrek und Oliver BĂĽttner untersucht sie in ihrem Forschungsprojekt
„Is it the Need or the Norm? Unravelling Psychological Drivers of Circular Consumption“,
welche psychologischen und sozialen Faktoren Verbraucherinnen und Verbraucher zu zirkularem Konsumverhalten motivieren, also dazu, Haushaltsgeräte zu reparieren, zu teilen oder gebraucht zu kaufen oder weiterzugeben.
Ihre Ergebnisse zeigen:
🔹 Soziale Normen, Empathie und Bewusstsein für ökologische Folgen fördern zirkuläres Verhalten deutlich.
🔹 Materialistische Werte dagegen bremsen oft das Engagement in Reparatur- und Sharing-Praktiken. Wenn man diese aber richtig einsetzt, können sie auch als Motivator wirken.
🔹 Die Produktbindung steigert Reparaturabsichten, verringert aber die Bereitschaft, Dinge zu verleihen oder zu teilen.
Die Forschung basiert auf dem Comprehensive Action Determination Model (CADM) und einer breit angelegten empirischen Untersuchung mit ĂĽber 750 Teilnehmenden.
🤔 Was bedeutet das für Praxis und Politik?
Kampagnen und Angebote zur Circular Economy sollten nicht nur informieren, sondern gezielt Vorbilder bieten, soziale Normen aktivieren und emotionale Bindungen positiv lenken, damit Nachhaltigkeit sozial belohnt und persönlich bedeutsam wird.
Bildquelle: ChatGPT
